WAS IST OSTEOPATHIE?

Vor über 130 Jahren gründete der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still (1828-1917) sein eigenes Konzept einer sanften, ganzheitlichen Medizin, die Osteopathie. Er hatte entdeckt, dass der Körper über Selbstheilungskräfte verfügt, die sich durch den sanften Druck seiner Hände stimulieren liessen.

1917 wurde eine erste europäische Schule in London/GB eröffnet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden Still's Methoden permament weiterentwickelt und den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst.

 

DIE OSTEOPATHISCHE SICHTWEISE

Der menschliche Organismus bildet eine komplexe Einheit, in der alle Körpersysteme (Nerven-, Knochen-, Faszien-, Blut-, Lymph-, Hormonsysteme etc.) im gesunden Zustand harmonisch miteinander verbunden sind und in stetiger gegenseitiger Kommunikation versuchen, ein Gleichgewicht zu erhalten. Diese ganzheitliche Sicht auf den Menschen ist eine wichtige Ausgangslage der osteopathischen Medizin.

 

Durch unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheit, Unfall, Operation, eine anstrengende Schwangerschaft/Geburt, Überbelastung oder Stress kann der Körper aus seinem Gleichgewicht geraten und Probleme nicht mehr über die Selbstheilung kompensieren. Nach einer gewissen Zeit können Bewegungseinschränkungen, Spannungen oder Schmerzen entstehen. Die osteopathische Behandlung setzt auf natürliche Weise gezielte Impulse zur Erhaltung der Selbstregulierung und des funktionellen Gleichgewichts, damit der Patient zu einem optimalen Gesundheitszustand zurückfinden kann.

 

Die Osteopathie betrachtet Körper, Geist und Seele im Zusammenhang und sucht die primäre Ursache der Beschwerde bzw. der Erkrankung.

Durch die Behandlung werden die Selbstheilungskräfte des Organismus aktiviert.

DIE OSTEOPATHIE LÄSST SICH IN DREI SYSTEME GLIEDERN:

Parietales System

Die parietale Osteopathie umfasst und behandelt den Bewegungsapparat mit all seinen Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen, Bändern etc..

 

Hier untersuchen und behandeln wir das gesamte muskuloskelettale System mit der Wirbelsäule als Zentrum.

Viszerales System

Die viszerale Osteopathie bezieht sich auf alle inneren Organe und deren Blut-, undLymphgefässe, Nerven und Faszien. Die inneren Organe wiederspiegeln z.T. auch unsere innere psychische Verfassung (Emotionen). Sie sorgen dafür, dass Nahrungsmittel verdaut und aufgenommen werden können, Giftstoffe ausgeschieden werden und unser Blut zirkuliert, wodurch lebensnotwendige Stoffe die Zellen erreichen. Eine gute Funktion des viszeralen Systems ist notwendig, um die Vitalität zu gewährleisten und das Immunsystem zu stärken.

Hier versuchen wir als Osteopathen die Spannung im Organ und dessen Umgebung zu lösen und die Durchblutung zu stimulieren.

Kraniosacrales System

Das mobile Gefüge der Schädelknochen (Kranium) mit all seinen Membranen (Hirn-, Rückenmarkshäute, Hirnnerven) und das Kreuzbein (Sacrum) sind über das Rückenmark miteinander verbunden und bilden eine funktionelle Einheit zusammen mit der Hirnflüssigkeit. Traumata (z.B. Geburt, Schleudertraumas), Bewegungsverluste oder Spannungen in diesem Bereich können weitreichende Folgen für den gesamten Organismus haben.

Hier versuchen wir als Osteopathen, Dysfunktionen sanft zu lösen, auch psychisch-mentale Spannungen zu reduzieren und die kraniosacrale Dynamik zu balancieren.

 

Die Osteopathie basiert auf Erkenntnissen aus der Anatomie, Embryologie, Biomechanik und der Physiologie.